<p style=""><strong>Mit ihren Songs sprechen Rayan und Sammy, aka Blumengarten, vielen Menschen aus der Seele. Ihr Debütalbum Ich liebe dich für immer knüpft daran an: der offene und ehrliche Umgang mit ganz großen Gefühlen. Und das heißt auch, sich Ängsten zu stellen.</strong></p> <p style=""><strong>Hey ihr beiden, starkes Debütalbum! Wie ist es entstanden und was ist thematisch der rote Faden?</strong></p> <p style=""><strong>Rayan</strong>: Das Thema des Albums ist im Kern der Prozess des Erwachsenwerdens und wie man damit klarkommt. Auch die damit verbundenen nostal- gischen Gefühle der Vergangenheit gegenüber.</p> <p style=""><strong>Sammy</strong>: Das Album ist zu großen Teilen in Frankreich entstanden. Da waren wir für zwei Wochen mit unserer Band in einem Haus auf dem Land und haben an neuen Songs gearbeitet. Eine wirklich schöne Zeit, in der wir sehr frei arbeiten konnten.</p> <p style=""><strong>Ihr thematisiert im Album auch euer inneres Kind. Sich damit auseinanderzusetzen erfordert viel Kraft und vor allem Mut, oder? Vor allem, wenn man tief in diese Gefühlswelt abtaucht.</strong></p> <p style=""><strong>Rayan</strong>: Ich verbinde diesen Prozess gar nicht so richtig mit Mut. Der Prozess, sich damit auseinanderzusetzen, besser gesagt der Ort, an den es mich mental gebracht hat, war eher ein Ort, an dem ich mich sehr wohl gefühlt habe und nichts, wovor ich Angst hatte. Ich glaube, es hat mich mehr Mut gekostet, nach vorne in die Zukunft zu schauen.</p> <p style=""><strong>Auf eurem Album macht ihr beides. Als Titel habt ihr euch für Ich liebe dich für immer entschieden. Das sind verdammt große Worte.</strong></p> <p style=""><strong>Rayan</strong>: Zu der Zeit, als ich auf den Titel des Albums kam, hatte ich mich gerade von meiner Freundin getrennt. Es gibt Menschen, die man einfach für immer liebt, egal ob sie noch im eigenen Leben stattfinden oder nicht. Ich mochte dieses Gefühl und ich fand, dass dieser Satz das einfach sehr gut auf den Punkt gebracht hat.</p> <p style=""><strong>Auf dem Album gibt es auch einen gleichnamigen Song, handelt er von einer solchen Liebe?</strong></p> <p style=""><strong>Sammy:</strong> Eigentlich geht es darin um die gleichen Dinge wie auf dem gesamten Album, das Erwachsenwerden und der Umgang damit. Es zu akzeptieren, dass es vorangeht, aber es auch zu zelebrieren.</p> <p style=""><strong>Könnt ihr euch noch daran erinnern, wann ihr das erste und das letzte Mal zu einem Menschen „Ich liebe dich“ gesagt habt?</strong></p> <p style=""><strong>Rayan:</strong> Zu meiner Mutter!</p> <p style=""><strong>Sammy</strong>: Ja, same eigentlich.</p> <p style=""><strong>Wie hat sich die Bedeutung des Satzes für euch innerhalb dieser Zeitspanne verändert?</strong></p> <p style=""><strong>Sammy</strong>: Als Kind habe ich „Ich liebe dich“ oft gesagt, ohne wirklich viel darüber nachzudenken. Heute ist es ein viel stärkerer Ausdruck von echten Gefühlen, der mehr Bedeutung hat.</p> <p style=""><strong>Im Song Wer wäre ich dann jetzt? lautet die erste Zeile: Hätte ich mich meinen Ängsten gestellt und mich nicht weiter versteckt, sag mir, wer wäre ich dann jetzt. Auch hier scheint Mut ein zentrales Thema zu sein.</strong></p> <p style=""><strong>Rayan</strong>: Ja, absolut! Der Song handelt vor allem davon, dass man sich fragt: Was wäre, wenn man andere Entscheidungen in seiner Jugend getroffen hätte, sich zu einem anderen Menschen oder zu einem besseren entwickelt hätte. Was ja totaler Quatsch ist, weil man ja dann nicht an dem Punkt wäre, an dem man jetzt ist. Ich glaube, sich das einzugestehen kostet wirklich Mut.</p> <p style=""><strong>Glaubt ihr, man muss sich seinen Ängsten immer stellen, um als Mensch zu wachsen?</strong></p> <p style=""><strong>Sammy</strong>: Das kommt darauf an. Manchmal kann es helfen, sich seinen Ängsten zu stellen. Aber nicht immer ist es nötig, alles sofort anzugehen. Manchmal braucht es auch Zeit, um sich auf Prozesse vorzubereiten. Man sollte Geduld mit sich selbst haben. Aber klar: Wer über seine eigenen Grenzen hinausgeht, wird am Ende auch wachsen.</p>