<h2 id="fuenf-zentrale-erkenntnisse-aus-dem-who-bericht">Fünf zentrale Erkenntnisse aus dem WHO-Bericht</h2> <ol> <li style=""><strong>Mehr als eine Milliarde Menschen weltweit leben mit einer psychischen Erkrankung<br></strong>Das entspricht etwa 14 % der Weltbevölkerung. Am häufigsten sind Angststörungen und Depressionen. Besonders betroffen sind junge Erwachsene und Frauen.</li> </ol> <ol> <li style=""><strong>Psychische Erkrankungen sind die zweitgrößte Ursache für Behinderungen weltweit<br></strong>Sie machen 17 % aller „Years Lived with Disability“ (YLDs) aus. Depressionen sind in der Altersgruppe der 15- bis 29-Jährigen die häufigste Ursache für Einschränkungen.</li> </ol> <ol> <li style=""><strong>Die wirtschaftlichen Folgen sind enorm<br></strong>Jährlich gehen weltweit rund 12 Milliarden Arbeitstage durch Depressionen und Angststörungen verloren – mit einem geschätzten Kostenvolumen von über 1 Billion US-Dollar.</li> </ol> <ol> <li style=""><strong>Nur ein Bruchteil der Betroffenen erhält angemessene Hilfe<br></strong>Global erhalten weniger als 10 % der Menschen mit Depressionen eine Behandlung, die den Mindeststandards entspricht. In vielen Ländern liegt die Quote sogar unter 5 %.</li> </ol> <ol> <li style=""><strong>Die Versorgungssysteme sind unzureichend und ungleich verteilt<br></strong>In Ländern mit niedrigem Einkommen gibt es oft weniger als einen psychiatrischen Fachkraft pro 100.000 Einwohner. Gleichzeitig fließen dort über 50 % der Mittel in stationäre Einrichtungen – statt in gemeindenahe Versorgung.</li> </ol> <p style=""></p> <h2 id="mehr-als-eine-milliarde-menschen-betroffen">Mehr als eine Milliarde Menschen betroffen</h2> <p style="">Laut WHO leben weltweit über <strong>1,1 Milliarden Menschen</strong> mit einer psychischen Erkrankung. Das entspricht etwa <strong>14 % der Weltbevölkerung</strong>. Am häufigsten sind <strong>Angststörungen</strong> und <strong>Depressionen</strong>, die zusammen mehr als zwei Drittel aller Fälle ausmachen. Besonders betroffen sind <strong>Frauen</strong> und <strong>junge Erwachsene</strong> zwischen 15 und 29 Jahren.</p> <p style=""></p> <h2 id="psychische-erkrankungen-sind-hauptursache-fuer-einschraenkungen">Psychische Erkrankungen sind Hauptursache für Einschränkungen</h2> <p style="">Psychische Erkrankungen sind die <strong>zweitgrößte Ursache für Behinderungen weltweit</strong>. Sie machen <strong>17 % aller „Years Lived with Disability“ (YLDs)</strong> aus. Depressionen sind in der Altersgruppe der 15- bis 29-Jährigen die häufigste Ursache für Einschränkungen. Auch Angststörungen und bipolare Störungen tragen erheblich zur Krankheitslast bei.</p> <p style=""></p> <h2 id="suizid-bleibt-eine-der-haeufigsten-todesursachen">Suizid bleibt eine der häufigsten Todesursachen</h2> <p style="">Der Bericht zeigt: <strong>Suizid ist weltweit für mehr als 1 % aller Todesfälle verantwortlich</strong>. Besonders betroffen sind junge Menschen: Bei Frauen zwischen 15 und 29 Jahren ist Suizid die <strong>zweithäufigste Todesursache</strong>, bei Männern die <strong>dritthäufigste</strong>. Für jeden Suizid gibt es laut WHO <strong>mindestens 20 Suizidversuche</strong>.</p> <p style=""></p> <p style="background-color: #f6e9d9;"><strong>Über die Studie</strong></p> <p style="background-color: #f6e9d9;">Der Bericht <em>World Mental Health Today: Latest Data</em> wurde von der <strong>Weltgesundheitsorganisation (WHO)</strong> veröffentlicht. Die wissenschaftliche Leitung lag bei <strong>Dévora Kestel</strong> und <strong>Mark van Ommeren</strong> vom WHO Department of Noncommunicable Diseases and Mental Health. Die Daten basieren unter anderem auf dem <strong>Mental Health Atlas 2024</strong>, dem <strong>Global Burden of Disease Study 2021</strong> und den <strong>Global Health Estimates 2021</strong>.</p> <p style=""></p> <h2 id="die-wirtschaftlichen-folgen-sind-enorm">Die wirtschaftlichen Folgen sind enorm</h2> <p style="">Psychische Erkrankungen verursachen nicht nur menschliches Leid, sondern auch hohe Kosten. Laut WHO gehen jährlich weltweit rund <strong>12 Milliarden Arbeitstage</strong> durch Depressionen und Angststörungen verloren – mit einem geschätzten Kostenvolumen von über <strong>1 Billion US-Dollar</strong>. Die indirekten Kosten – etwa durch Produktivitätsverluste, Frühverrentung oder Arbeitsausfälle – übersteigen die direkten Gesundheitskosten deutlich.</p> <p style=""></p> <h2 id="versorgungsluecken-in-allen-laendern">Versorgungslücken in allen Ländern</h2> <p style="">Trotz des hohen Bedarfs bleibt die Versorgung unzureichend. Global erhalten weniger als <strong>10 % der Menschen mit Depressionen</strong> eine Behandlung, die den Mindeststandards entspricht. In vielen Ländern liegt die Quote sogar unter <strong>5 %</strong>. Besonders groß sind die Lücken in Ländern mit niedrigem Einkommen, wo oft weniger als ein psychiatrischer Fachkraft pro 100.000 Einwohner verfügbar ist.</p> <p style=""></p> <h2 id="was-bedeutet-das-fuer-arbeitgeber">Was bedeutet das für Arbeitgeber?</h2> <p style="">Die WHO macht deutlich: Psychische Gesundheit ist nicht nur ein Thema für das Gesundheitssystem – sondern auch für die Arbeitswelt. Unternehmen haben eine zentrale Rolle, wenn es darum geht, Belastungen zu erkennen, vorzubeugen und Hilfe anzubieten.</p> <p style=""><strong>Konkret heißt das:</strong></p> <ul> <li style=""><strong>Psychische Gesundheit muss Teil der Unternehmenskultur werden<br></strong>Führungskräfte sollten geschult werden, um Warnzeichen zu erkennen und Gespräche zu ermöglichen.</li> </ul> <ul> <li style=""><strong>Flexible Arbeitsmodelle helfen, Belastungen zu reduzieren<br></strong>Homeoffice, Gleitzeit oder Auszeiten können helfen, Stress zu verringern und die mentale Gesundheit zu stärken.</li> </ul> <ul> <li style=""><strong>Zugang zu professioneller Hilfe muss erleichtert werden<br></strong>Betriebliche Gesundheitsangebote, digitale Tools oder Kooperationen mit externen Beratungsstellen sind wichtige Bausteine.</li> </ul> <ul> <li style=""><strong>Offene Kommunikation ist entscheidend<br></strong>Wer psychische Belastungen enttabuisiert, schafft Vertrauen und fördert ein gesundes Miteinander.</li> </ul>