<p style=""><strong>Am 14. April 1964 ereignete sich ein bedeutendes Ereignis in der amerikanischen Automobilwelt: Ford präsentierte den Mustang, und die Kunden stürmten die Autohäuser. Dies markierte den Beginn der Ära der sogenannten „Pony Cars“, und überraschte die Konkurrenz. General Motors benötigte zwei Jahre, um Ende 1966 (für das Modelljahr 1967) ein vergleichbares Fahrzeug auf den Markt zu bringen. Seitdem ist der Chevrolet Camaro eine US-Legende. In Europa spielte er derweil nie eine große Rolle. Nach einer Zäsur infolge einer sinkenden Nachfrage und der Einstellung der Produktion feierte das Pony Car von 2009 bis 2023 seine Auferstehung.</strong></p> <h2 id=""></h2> <h2 id="pony-oder-muscle-car-eine-gretchenfrage">Pony oder Muscle Car? Eine Gretchenfrage</h2> <p style="">Pony oder Muscle Car? Das kann eine Glaubensfrage sein. Kurz zur Erinnerung: Der Begriff “Pony Car” wurde ursprünglich für den Ford Mustang geprägt, der 1964 erstmals auf der Bildfläche erschien. Es bezeichnet eine Klasse von kompakten, erschwinglichen Sportwagen, die Eleganz und Leistung miteinander kombinieren. Muscle Cars sind Hochleistungsfahrzeuge, die in den 1960er und 1970er Jahren populär wurden. Sie zeichnen sich durch große, leistungsstarke V8-Motoren und eine aufgerüstete Fahrwerkskomponente aus. Nach dieser harten Definition wäre der Camaro kein Muscle Car, obwohl er in V8-Konfiguration ein Power-Gerät ist.</p> <p style="">Allerdings sprechen wir hier über die fünfte Generation, die sich weit außerhalb der Muscle-Epoche befindet, welche Anfang der 1970er-Jahre endete.</p> <h2 id=""></h2> <h2 id="ein-kurzer-blick-zurueck">Ein kurzer Blick zurück</h2> <p style="">Dieses sportlich konzipierte Fahrzeug wurde entwickelt, um mit dem äußerst erfolgreichen Ford Mustang der 1960er Jahre zu konkurrieren. Schnell etablierte sich der Chevrolet Camaro als eine Top-Wahl unter den sogenannten Pony Cars. Zu den herausragenden Modellen zählten die kraftvollen SS-Varianten und der Z/28, die auch den Muscle Cars zugeordnet werden. Der Pontiac Firebird, der auf derselben F-Plattform basierte, wurde oft als das Schwestermodell betrachtet. Ein vergleichbares und ebenso erfolgreiches Modell war der Opel Manta, der bis zum 31. Juli 2017 unter dem Dach von General Motors produziert wurde.</p> <p style="">Bei den Motorvarianten des Camaro dominierten vor allem die großvolumigen V8-Ottomotoren. Einstiegsmodelle und Basisvarianten umfassten auch Reihen-Sechszylinder, später V6-Motoren und zu Beginn der 1980er-Jahre Reihen-Vierzylindermotoren. Dieselmotoren oder mittels Turbolader verstärkte Benzinmotoren waren nie im Angebot. Über die Jahre hinweg konnte stets zwischen manuellen Schaltgetrieben und Automatikgetrieben gewählt werden.</p> <h2 id=""></h2> <h2 id="sinkende-verkaufszahlen-fuehrten-zur-einstellung-der-produktion">Sinkende Verkaufszahlen führten zur Einstellung der Produktion</h2> <p style="">Chevrolet verlängerte die Camaro-Legende um drei weitere Baureihen gleichen Namens bis 2002. Dann hatte man nach nur noch enttäuschenden Stückzahlen ein Einsehen und trug die Legende zu Grabe. Mitursächlich war die veraltete F-Body-Plattform, auf der auch der Pontiac Firebird im selben Werk in Kanada gebaut wurde – und sich noch schlechter verkaufte.</p> <h2 id=""></h2> <h2 id="das-debut-fuer-die-fuenfte-generation">Das Debut für die fünfte Generation</h2> <p style="">Sieben Jahre Pause gönnte sich GM bei einem ihrer bekanntesten Modelle, bevor auf dem Zeta-Chassis von GM-Holden aus Australien die fünfte Generation ihr Debüt gab. Für das Retro-Design gab es viel Szene-Applaus, der Camaro sah mit dem schmalen Grill und den Doppelscheinwerfern seinem Ur-Ur-Großvater erfreulich ähnlich. Durch Auftritte in Hollywood-Blockbustern wie »Transformers« und »The Last Stand« wurde Camaro Nr. 5 schnell bekannt und mit knapp 100.000 Verkäufen pro Jahr erfolgreich.</p> <p style="">Zwischen 2015 und 2023 war die sechste Generation des Chevrolet Camaro erhältlich. Im Jahr 2018 erhielt dieses Modell ein umfassendes Facelift.</p> <h2 id=""></h2> <h2 id="ein-neoklassiker-ohne-nennenswerten-wertverlust">Ein Neoklassiker ohne nennenswerten Wertverlust</h2> <p style="">Rund 40.000 Euro kostete ein Camaro V8-Coupé im Modelljahr 2012, das Cabrio lag nochmal 5000 Euro darüber. Schaut man sich die heutigen Gebrauchtpreise auf <a href="http://mobile.de" target="_blank">mobile.de</a> an, ist man erstaunt, wie wertstabil der US-Klassiker ist: Gepflegte Modelle mit wenigen Kilometern liegen nur 10.000 Euro unter dem Neupreis. Das spricht sehr dafür, den Camaro als Neoklassiker zu betrachten. Schließlich verliert ein Fahrzeug normalerweise erst einmal 15 bis 20 Jahre an Wert, bevor die Preise für überlebende Modelle wieder klettern.</p>